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Armut

Manifest für Gerechtigkeit

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Bischof Ludwig Schwarz und AK-Präsident und ÖGB-Vorsitzender Johann Kalliauer haben heute das Manifest für Gerechtigkeit (PDF) vorgestellt. "Es ist genug für alle da" ist die zentrale Botschaft und es geht um eine Politik für ein menschengerechtes Wirtschaften und ein gutes Leben. Mehr dazu auf der Diözesanhomepage. Im Video einige entscheidende Statements:

Adrenalin täglich: nicht krankenversichert

Ich war mal mehr als ein halbes Jahr nicht krankenversichert. Es ist schon 10 Jahre her und war, weil ich von Österreich nach Deutschland umgezogen bin und - schönes Gerade von Mobilität innerhalb der EU hin und her - dort dann keine Ansprüche hatte. Weil ich aber nicht mehr in Österreich war, galt aber auch mein Krankenversicherungsanspruch über die österreichische Arbeitslosenversicherung auch nicht mehr. Geld, um selbst eine Krankenversicherung zu zahlen hatte ich auch keines - denn im Zweifelsfall geht dann doch Miete und Essen vor.

Nicht krankenversichert zu sein, ist ein ständiges latentes Gefühl der Unsicherheit, ist ein kleiner Adrenalinschub, immer wenn ich daran gedacht habe. Es darf einfach nichts passieren, ich darf nicht stolpern oder mir den Fuß brechen und ich darf nicht ernsthaft krank werden. Einmal hatte ich starke Zahnschmerzen - der Weg führte in die Apotheke, um rezeptfreie Schmerztabletten zu besorgen, nicht zum Arzt. Tja, da weiss ich dann, das ist keine nachhaltige Lösung - aber was sollte ich machen? 

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Heute bin ich krankenversichert und auch wenn ich mich über Rezeptgebühren, Zuzahlungen für die Brille und alles mögliche ärgere, gibt es mir doch ein Gefühl der Sicherheit. Im Falle des Falles springt die Solidargemeinschaft ein.

Machen wir 2010 zum Jahr der tatsächlichen Armutsbekämpfung!

eapn_kampagne „Schreiben Sie dem Finanzminister und dem Regierungschef. Fordern Sie diese auf, das Jahr 2010 zu einem tatsächlichen Jahr der Armutsbekämpfung zu machen. Und setzen Sie sich für eine Mindestsicherung ein, die aus der Armut führt und zum Leben reicht“, so beginnt der Aufruf der Armutskonferenz an alle, die das Europäische Jahr der Armutsbekämpfung 2010 gut genützt wissen wollen.

Das Netzwerk sozialer Organisationen lädt dazu ein, Bundeskanzler Werner Faymann und Finanzminister Josef Pröll Emails zu senden und sie aufzufordern, guten Vorsätzen auch Taten folgen zu lassen. Das geht komfortabel auf der Website http://gegen.armut.at/. "Armut ist kein Naturereignis, das es mit jeder neuen Statistik frisch zu bestaunen gilt", denn es gibt genug Möglichkeiten, auch in Zeiten der Wirtschaftskrise wirksam gegenzusteuern - im Vollzug der Sozialhilfe, in der Schule, beim Wohnen und mit sozialen Dienstleistungen. Zentrale Forderung ist eine Mindestsicherung, die diesen Namen auch verdient und das Notwendigste für alle sicherstellt.

Ich habe meine Emails mit meinen Neujahrswünschen an die Politik schon verschickt. Du auch?

[Auch auf Santa Precaria]

Sturmläuten für gerechtes Klima während UN-Klimakonferenz

Anlässlich der UN-Klimakonferenz senden Kirchenglocken auf der ganzen Welt ein deutliches hörbares Signal an die Politik: „Schaffen Sie ein Klima der Gerechtigkeit!“ Am Sonntag, den 13. Dezember um 15.00 Uhr, werden in Europa, wie auch in allen anderen Teilen der Erde, katholische und evangelische Pfarren, viele in Österreich, Sturm für ein gerechtes Klima läuten. Mehr Informationen zur Kampagne und viele Hintergrundinformationen zum Zusammenhang von Armut und Klimawandel gibt es auf der Kampagnen-Website http://www.klimafairbessern.koo.at.

Armutszeugnis Frauenarmut

Das Politische Nachtgebet für Frauen unter dem Titel "... und raus bist du - Armutszeugnis Frauenarmut" hat inzwischen stattgefunden. Es war eine engagiert gestaltete Feier und ich habe gefunden, dass das Anliegen gut rübergekommen ist: Frauenarmut ist (auch!) ein gesellschaftlich-strukturelles Problem, Armut diskriminiert, grenzt aus, beschneidet Lebensmöglichkeiten. Exemplarisch haben wir Veranstalterinnen anhand von sieben Stichworten Lebensrealitäten aufgezeigt, die Frauen in die Armut schlittern lassen bzw. deren Armut verstärken. Schnell steht in so einem Fall frau – symbolisch gesprochen – nur noch im Hemd da. Dass Frauen und Männer gleiche Würde und Rechte haben und selbstverständlich auch Frauen ein Recht auf Arbeit zu gleichem Lohn, auf Bildung, Erholung und einen entsprechenden Lebensstandard haben, wurde durch dieses Politische Nachtgebet eindrücklich ins Bewusstsein gerufen. Zum Nachlesen und -schauen hier ein paar Eindrücke.

Gesundheit, Reichtum, Glück - Männliche Lebenswelt(en)

MÄNNER-Vortragsreihe der Volkshochschule Linz und der Katholischen Männerbewegung der Diözese im Wissensturm der Stadt Linz Themen rund um das Mann-sein heute stehen im Vordergrund dieser bewährten Veranstaltungsreihe, die heuer schwerpunktmäßig drei Aspekte aufgreift: Fragen zur Gesundheit, die Realität der Ressourcenverteilung zwischen den Geschlechtern und – eher mit einem philosophischen Zugang – die Frage, wie es um das Glück der Männer bestellt ist. Am 16. November spricht Dr. Christian Scharinger zum Thema „Männer und Gesundheit: (k)ein Widerspruch.“ Männer gelten ja in der öffentlichen Meinung pauschal häufig als „Gesundheitsmuffel“. Sie leben riskanter, suchen seltener Ärzte auf, haben ein höheres Suicidrisiko und leben durchschnittlich auch deutlich kürzer als Frauen. Dennoch greift diese Pauschalierung, wie viele andere zu kurz. Der Vortragende versucht den Themenkreis „Gesundheit und Mann“ aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten und herauszuarbeiten, welche Dynamiken das Gesundheitsverhalten von Männern prägen. Weiters wird versucht Handlungsmöglichkeiten aus Sicht der Gesundheitsförderung für die Zielgruppe Männer darzustellen. Christian Scharinger ist Gesundheitssoziologe und Historiker, Projektleiter in nationalen und internationalen Gesundheitsförderungs-Projekten.

"... und raus bist du!" Armutszeugnis Frauenarmut

Kann man "Armut" als eine Form von Gewalt ansehen? Ich meine JA, denn Armut schwächt, grenzt aus, verhindert Entfaltung ... sie benachteiligt systematisch eine ganze Gruppe: Armut betrifft Frauen in viel höherem Maß als Männer, siehe Lohndifferenz oder Besitzverteilung. So hat sich auch heuer wieder eine Veranstaltergemeinschaft zusammengetan, um zum Internationalen Gedenktag gegen Gewalt an Frauen ein POLITISCHES NACHTGEBET FÜR FRAUEN zu veranstalten. Die Planungsgruppe besteht aus Frauen der Katholischen und Evangelischen Kirche, von Amnesty, Caritas usw. und ich arbeite dort für meinen Bereich "mensch&arbeit" bereits zum dritten Mal mit. Durch die Breite des Themas ist uns die Themenfokusierung diesmal schwer gefallen, doch nun haben wir es gut hingekriegt, denke zumindest ich. Exemplarisch werden wir einige Ursachen herausgreifen, die Frauen in die Armut schlittern lassen bzw. deren Armut verstärken. Stattfinden wird dieses Politische Nachtgebet für Frauen am 25. November 2009 um 19.30 Uhr in der evang. Martin Luther Kirche an der Linzer Landstraße. Übriges: FÜR Frauen heißt nicht, dass nur Frauen kommen sollen, sondern dass für Frauen gebetet wird ...

Entsicherung, Minisicherung, Mindestsicherung

Teller Eigentlich ist es nicht zu glauben. Österreich, eines der reichsten Länder der Welt - und ein Land in dem für Banken offenbar noch immer genug Geld da ist, ist auch nach jahrelanger Debatte nicht fähig, für alle eine bedarfsorientierte Mindestsicherung sicherzustellen. Denn das jetzt beschlossene Modell mit diesem nach ist nach der Armutskonferenz eine "Sozialhilfereform mit Mindestsicherungselementen". Die Katholische Sozialakademie Österreich findet deutliche Worte: "Die Bundesregierung beschließt eine 'Ent-Sicherung'" und "Bewusst wird die Höhe so niedrig angesetzt, dass Menschen in Armut leben müssen. Die einen werde de facto für ihre Situation bestraft. Die anderen, die noch über existenzsichernde Erwerbsarbeit verfügen, werden dadurch ermahnt." Die Höhe der Mindestsicherung beträgt 733 € und das gibt es nur 12 und nicht 14 Mal. 733 € liegen unter der offiziellen Armutsgrenze, was Mario Dujakovic dazu veranlasst in seinem Blog zu fragen: "Vielleicht ist ja mein ökonomisches/mathematisches “Fachwissen” ja “zu begrenzt” um so etwas zu verstehen, aber ist diese Maßnahme dann nicht sinnlos? Oder noch präziser: Ist die Höhe der Mindestsicherung nicht viel zu niedrig angesetzt worden, um ihren Zweck zu erfüllen? Die Armut in Österreich zu beseitigen oder zumindest zu lindern".