Dies ist die alte Version von Thematisch.at

Weil es hier doch noch so viel zu lesen gibt, haben wir diese Website online gelassen, sie wird aber nicht mehr aktualisiert. Für aktuelle Informationen zum Thema Kirche und Social Media empfehlen wir kirche20.at. Auf thematisch.at vernetzen sich christliche BloggerInnen aus Oberösterreich. Die Katholische Aktion OÖ ist unter www.dioezese-linz.at/ka im Web zu finden.

Startseite

Beziehung

"Sie befinden sich noch immer auf der schnellsten Route ..."

…tönte es aus unserem Navi, obwohl wir bereits eine halbe Stunde im Stau steckten. Irgendwann konnten wir es dann nicht mehr hören und ich hab kurzerhand den Ton abgeschaltet. Der Ärger Teil des Staus zu seins war schon groß genug und die unentwegte Ansage des Navis verstärket ihn nur. Im Nachhinein betrachtet war der Ärger völlig unangebracht, denn wir hatten keine Zeitvorgabe um den Zielort zu erreichen, nur jene des Navis. Nicht wenig von uns führen ein Leben auf der schnellsten Route und überprüfen auch immer wieder ob es auch noch die schnellste Route ist, denn sonst geht  es geradewegs auf die Überholspur.

Blockade, Ohnmacht und Angst - und Franz Jägerstätter

Der Pfarrsaal von Tarsdorf war am 9. August 2010 bis auf den letzten Platz gefüllt. Pax Christi und die Pfarren Tarsdorf und St. Radegund haben am Todestag von Franz Jägestätter zum Gedenken eingeladen. Von der Gemeinschaft San Egidio in Rom war Dr. Cesare Zucconi gekommen. Ich persönlich habe ihn erstmal 1985 bei der Romreise der Jugend der Dompfarre kennengelernt. Beide sind wir älter geworden, haben wir festgestellt. Sein Thema war: "Franz Jägerstätter als Inspiration für heutige Friedensarbeit". Den Mut haben, die eigene Angst zu erkennen "Es gibt heute in den Menschen eine Blockade, eine Ohnmacht. Es ist die Haltung der Angst. Man muss den Mut haben, die eigene Angst zu erkennen, um handlungsfähig zu werden." Diesen Tatbestand sieht Zucconi heute weit verbreitet und sieht eine Parallele zur Zeit Jägerstätters: "Die Angst war damals die Macht der Nationalsozialisten". Franz Jägerstätter hat in seinem Gottvertrauen diese Angst überwunden und ist zu seinem klaren ablehnenden Urteil gekommen. Zuccini hielt fest. "Es ist nicht der Mut, sondern der Glaube, der Berge versetzen kann." Die Wurzel der Angst liegt darin, dass man zu wenig betet. "Es gibt heute ein Angst vor der Stille", meint Zuccini. Die Angst hält den Menschen heute auf Trapp und er sieht gar nicht mehr, in welchen Kriegen er direkt oder indirekt mitwirkt.

Landesausstellung "Renaissance und Reformation" ohne Bezug zum Heute

Am Samstag war ich mit FreundInnen in der OÖ. Landesausstellung zum Thema "Renaissance und Reformation" im Schloss Parz in Grieskirchen. Wir haben eine Führung gehabt und uns auch sonst noch umgeschaut, nebenan gibt es einen richtig netten Bioladen mit Produkten aus der Region und die Möglichkeit E-Bikes zu probieren. Ein echt netter Ausflug an einem verregneten Nachmittag.

4870772529_8bbe8f8c65_mInhaltlich war ich aber enttäuscht, das Ausstellungskonzept ist schon etwas bieder, ausser für Kinder gibt es kaum Interaktionsmöglichkeiten. Wenn ich es nicht schon vorher gewusst hätte, wüsste ich nach dem Besuch der Landesausstellung nicht, was KatholikInnen und ProtestantInnen bis heute unterscheidet. Wir haben über die Erfindungen und Entdeckungen der beginnenden Neuzeit gehört, über das sich wandelnde Menschenbild des Humanismus und der Renaissance, doch wurde sehr reduktionistisch der Ablasshandel als Ursache der Reformation dargestellt. "Sola scriptura, sola gratia, sola fidei" wurde genannt, aber nicht wirklich erklärt, schon gar nicht im Kontext der Unterschiede der Konfessionen. Und selbst beim Thema der Glaubenskriege und der Verfolgung Andersgläubiger blieben die Informationen ziemlich an der Oberfläche und Joseph II. ist ja auch nicht vom Himmel gefallen ;-) Mag sein, dass BesucherInnen, die gar keine Ahnung vom Thema haben, da etwas Neues erfahren ...

Lichtblicke - Perspektiven für eine gerechte Gesellschaft am 5. November 2010

Auf Facebook haben sich schon die ersten angemeldet, im KA-Büro sind schon viele Schachteln mit Flyern und Plakaten gelandet - damit wird es auch Zeit, die Veranstaltung Lichtblicke der Katholischen Aktion Oberösterreich im Herbst hier anzukündigen. Das ist jedenfalls ein Termin zu Vormerken. Am Freitag, 5. November lädt die Katholische Aktion dazu ein, gemeinsam ein Zeichen zu setzen für eine gerechte Gesellschaft, zur Bekämpfung der Armut, zur Bewahrung der Umwelt, für ein gutes gesellschaftliches Miteinander.

Vier kreative Outdoor-Aktivitäten

Sommer. Sonne. Outdoor. Wir haben da alle so unsere Assoziationen. Ich möchte heute vier kreative Varianten für Outdoor-Aktivitäten vorstellen - auch als Anregung, wie öffentlicher Raum neu und anders gesehen und genutzt werden kann.
Ich mag sowas wirklich gerne, solche Aktionen sind politisch und doch ganz konkret. Unsere Welt wurde von Gott allen Menschen geschenkt, nicht nur den Motorisierten oder Reichen. Auch die Städte!

Die kfb bloggt

Die Katholische Frauenbewegung Österreichs bloggt - und ich darf sie auf den ersten Schritten begleiten. Im Rahmen der kfb Sommerstudientagung in Salzburg, die dem Entwicklungsprozess der kfb "Quo Vadis" gewidmet ist, wird mittels eines neuen Blogs ein "Fenster nach außen" geöffnet, Teilnehmerinnen berichten über ihre Erfahrungen, Interessantes, Bemerkenswertes. Zusätzlich gibt auch noch Doku-Videos. Neugierig? Hier gehts lang ....

Ein sommerliches Ypsilon

Ganz sommerlich präsentiert sich das Ypsilon, die Zeitschrift der Katholischen Männerbewegung. Als erstes ist mir ein Beitrag zu grillenden Männern ins Auge gestochen und dann gehts auch noch viel ums Thema Pilgern, u.a. mit einem Beitrag von Ferdinand Kaineder. Naja, Pilgern kann man/frau auch im Winter, aber doch tun es viele vor allem zur warmen Jahreszeit. Ein Mittelteil zur entwicklungspolitischen Aktion der KMB "Sei so frei" ergänzt das informative Magazin, das es wie immer gleich hier zum Anschauen gibt:

Ist der Dom nur noch eine TouristInnenattraktion?

4690783184_87edd9b40b

In den heutigen Oberösterreichischen Nachrichten kommentiert Helmut Atteneder unter dem Titel Domgeflüster eine Szene in Linzer Dom. Dompfarrer Maximilian Strasser hatte einen Schweizer Touristen gebeten, seine Kappe abzunehmen. Für den Autor offenbar ein Grund zu fragen, ob die Kirche denn keine andere Sorgen hat.

Ja, es gibt wichtigeres, andere Themen wie zum Beispiel soziale Gerechtigkeit, die für die Menschen essentieller sind. Und doch: Der Dom, überhaupt Kirchen, sind meiner Meinung nach nicht in erster Linie TouristInnenattraktionen, sondern eben Gotteshäuser, die Menschen auch ausserhalb der Gottesdienste zum Gebet, zum Verharren, als Raum der Stille, als Platz der Unterbrechung (im übrigen die kürzeste Definition für Religion) nutzen können sollen. Vielleicht auch, um Kraft dafür zu tanken, sich als Christin oder Christ aktiv in diese Gesellschaft einzumischen und "die großen Themen" anzugehen. Vielleicht einfach nur für ein paar Minuten Ruhe. In ständiger Betriebsamkeit verliert man_frau den Blick auf das Wesentliche. In der Unterordnung der Anders-Orte der Kirchen unter die Kommerzlogik wird der Blick nicht frei für das Wesentliche.