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Soziales Europa - wohin? Herausforderungen durch prekäre Arbeit und working poor

Von 18.-24. Juli 2010 fand die 5. Frauen-Sommerakademie in Herzogenrath (Deutschland) statt. Die Frauenvernetzungs-Veranstaltung der Kath. ArbeitnehmerInnen Bewegung mit Teilnehmerinnen aus Deutschland, Österreich, Südtirol und der Schweiz setzten sich intensiv mit diesem herausfordernden Thema auseinander. Eine der Referentinnen war die Sozialexpertin und Vizepräsidentin des European Anti Poverty Networks, Dr. Michaela Moser aus Wien.

Hier ein Interview:  

In Folge der fortschreitenden Globalisierung stellen grundlegende wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungen die Länder Europas vor große Herausforderungen. Bislang jedoch stehen ökonomische Fragen wirtschaftlicher Effizienz im Vordergrund. Investiert wird in den “Wirtschaftsraum” Europa, demgegenüber wird der “Sozialraum” als nachrangig betrachtet. Europa muss aber gerade hinsichtlich der strukturellen Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt mit den bekannten Folgen, dass immer mehr Menschen prekär beschäftigt sind und die Zahl der „Working Poor“ stetig wächst, Vorbild für ein anderes Wirtschaften werden.

Neben der intensiven Beschäftigung mit den Inhalten bot die Möglichkeit, Erlerntes praktisch in einem „Künstlerbuch“ festzuhalten und somit aus der eigenen Perspektive exemplarisch aufzubereiten und neue Methoden politischer Bildungsarbeit zu erlernen eine wichtige Erfahrung für die Teilnehmerinnen.

Mehr dazu ist nachzulesen bei der KABÖ.

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Das IHS hat in einer Studie eine Null-Lohnrunde für Beamte angeregt. Deren Gewerkschaft GÖD entgegnet, dies sei nicht sinnvoll, weil es “dem Konsum schadet”. - Eine ausbaufähige Argumentation: wenn wir ihr konsequent folgen, sind auch jene Steuern abzuschaffen, aus denen der öffentliche Dienst bezahlt wird. Denn diese Steuern schaden ja schließlich auch dem Konsum…

GÖD heisst übrigens nicht Größte Öffentliche Dummköpfe, sondern Gewerkschaft Öffentlicher Dienst.

mfg
Anton (Toni)

Bild von andrea

Als Moderatorin: Mit "Größte Öffentliche Dummköpfe" schrammst du knapp an dem höflichen Umgangston vorbei, der hier angesagt ist - bei Wiederholung werde ich sowas löschen, es gibt auch freundlichere Wege seine Meinung zu sagen!

Inhaltlich sehe ich das auch anders, natürlich hätten Null-Lohnrunden, egal in welcher Branche, Auswirkungen auf den Konsum. Und BeamtInnen sind nicht BeamtInnen - es gibt sicher einige supergut verdienende Ministerialräte, die eine Nulllohnrunde nicht mal merken würden, aber es gibt auch viele ganz normal verdienende BeamtInnen, die gesellschaftlich wichtige Dienstleistungen erbringen und dafür auch entsprechend bezahlt werden sollen, Nulllohnrunde heisst ja angesichts der Inflation Reallohnverlust! Ich halte wenig vom BeamtInnen-Bashing. Mag Kritik in dem einen oder anderen Bereich berechtigt sein, ist es doch viel zu pauschal eine so grosse und in sich sehr differenzierte Berufsgruppe generell zu verunglimpfen. Gerechtigkeit für alle, das wär was!

@Anton: Natürlich konsumier ich weniger, wenn ich mehr Steuern zahl muss.

@Andrea: Natürlich ist jede Verallgemeinerung schon von Grund auf völlig falsch. Es gibt nicht die Beamten, die Priester, die Lehrer, die Schwulen, die Polizisten, die Gärtner (wo eben nicht jeder ein Mörder ist, auch wenn das Sprichwort es so sagt).

Durch die globalisierten Märkte können auch jene Wohlstand erreichen, die früher davon ausgeschlossen waren. Bis jetzt war der Wohlstand auf einige wenige Länder konzentriert. Jetzt verteilt sich das weltweit. Da wir zu den reichen Leuten gehören, bedeutet diese natürliche Umverteilung für uns einen Verlust. Für andere jedoch ist es ein Gewinn. Wir hatten eine Sondersituation. Auf Kosten der anderen. Jetzt bekommen wir wieder die prekären Verhältnisse, die für uns prekär, für andere jedoch das völlig normale Leben sind.

Ich spür, wir müssen wieder mehr zusammenhalten. Weniger gegeneinander, mehr miteinander. Dann schaffen wir auch das!

Da bin ich ganz deiner Meinung Franziska! Gruppen auseinander zu dividieren und gegeneinander auszuspielen (Stichwort Sündenbockmechanismus) ist allemal leichter als miteinander anstehende Probleme anzugehen (Stichwort Solidarität). Elisabeth

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