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Keine Vanillekipferl. Oder warum mein Weihnachten heuer nicht so idyllisch war.

 Eigentlich wollte ich letzte Woche noch Vanillekipfel machen und gemütlich durch die Geschäfte schlendern und noch ein paar Weihnachtsgeschenke besorgen. Da ist nichts daraus geworden, denn Weihnachten ergibt für mich nur Sinn, wenn es nicht die Idylle für einige ist, sondern die Botschaft, dass Gott Mensch geworden ist, eine gute Botschaft für alle ist: Es geht ums Menschsein!

VanillekipferlDie Vanillekipferl-Idylle ist bedroht. Tagtäglich. Im reichen Österreich. Denn die aktuellen Asylgesetze und das Fremdenrecht lassen kaum Platz für Menschen, die flüchten müssen und nach Österreich gekommen sind. Das weiss ich das ganze Jahr und beteilige mich auch immer wieder an Aktionen für eine Humanisierung der gesetzlichen Regelungen.

Clifford bleibt!

Diesmal war es dann aber doch anders, weil wir am 17. Dezember erfahren haben, dass ein Freund, Clifford Ankrah, aus Ghana, mehr als sieben Jahre in Österreich, sozial vielfältig engagiert und bestens integriert, abgeschoben werden soll (Details). Ich kenne Clifford seit vielen Jahren. Sein Asylantrag wurde in 2. Instanz abgelehnt. Damit wurde ich dann erstmals auch ganz direkt und persönlich in solch eine Geschichte involviert. Da macht sich erst mal Ratlosigkeit breit, dann aber auch gleich der Wunsch, was zu tun. Aber was überhaupt? Was kann ich tun? Was können wir tun? Die rechtliche Situation ist so kompliziert, dass ausser darauf spezialisierte JuristInnen das sowieso niemand wirklich versteht. Am Mittwoch wurde dann einiges klarer, denn Clifford war mit zwei FreundInnen bei Anwalt und raus kam, dass es am besten ist, ganz rasch einen Antrag auf humanitäres Bleiberecht zu stellen. Ob dieser positiv entschieden wird, weiss aber eigentlich auch niemand, optimistisch sind wir beim Magistrat Linz, skeptisch beim Innenministerium, aber beide sind zuständig. Dazwischen dann Treffen, Telefonate, Facebook, Webpage, Emails … verbunden mit der Schwierigkeit, dass so kurz vor Weihnachten und zwischen Weihnachten und Neujahr viele im (wohlverdienten) Urlaub sind.

Wer beschenkt da wen?

Wer beschenkt da wen?

Graz, Herrengasse, ein Samstag-Nachmittag im November 2005:

Die Menschen hasten im vor-adventlichen Trubel mit vollen Einkaufstaschen aneinander vorbei, ohne den anderen eines Blickes zu würdigen. Nur die Bettlerin aus Südosteuropa, die – an einer Hausmauer sitzend - ihre Hand ausstreckt, in die ich eine Münze hineinlege, schenkt mir einen wärmenden Blick, den ich so schnell nicht vergessen kann. Da steht die Welt um mich einen winzigen „Augen-Blick“ still und ich verliere mich mit einem Lächeln in den dunklen Augen dieser unbekannten Frau, die mir mehr Wärme schenken als das Kaffeehaus, das ich kurze Zeit später betrete… Und mir kommt ein Satz aus einer Evangelium-Auslegung vom Advent des Vorjahres in den Sinn: „...Die einfache und ärmliche Krippe in Bethlehem war der Ort der Menschwerdung Gottes damals. Die Not und die Armseligkeit dieser Welt ist der Ort der Menschwerdung Gottes heute…“

Veronika Pernsteiner,

Feldkirchen, im November 2005

Grenzen durch Freundschaften überwinden

Freundschaften über Grenzen hinweg
Minire Jashari leitet eine Spielgruppe mit zehn Kindern in Rottenegg

Ende Oktober hat sie mit neun Müttern und einem Vater Laternen gebastelt, denn am Samstag, 13. November feiern die Kinder und Eltern des SPIEGEL-Treffpunktes Rottenegg das Martinsfest mit einem Laternen-Rundgang. „Wie man Laternen bastelt, habe ich in einem Bastelbuch gelesen, denn das Martinsfest gibt es in unserer Religion nicht“, erklärt mir Minire bei meinem Besuch. Schwarzer Tee in schmalen hohen Gläsern und süße Baklava erwarten mich.

Was für Themen interessieren dich?

Welche Themen interessieren heute Jugendliche? Wie wollen Sie auf dem Weg zum Erwachsen sein begleitet werden? Was kann die Kirche dazu beitragen? Hat die Kirche überhaupt noch eine Chance an die Mehrheit der Jugend heranzukommen?

Fragen über Fragen: Was meint die Jugend dazu? Was meinen die Erwachsenen? Ist selbst hier schon ein großer Unterschied, eine Spaltung zu erkennen?

Fragen zur Jugendproblematik! Antworte im Facebook oder mit der Kommentarfunktion, ich/wir bin/sind gespannt auf Eure Interessen!

Schönen Sonntagabend allen

Lesen als Teil der Familienkultur - eine Antwort auf PISA von Mag. Ulrike Kneidinger, SPIEGEL-Elternbildung

Schule alleine trägt nicht die Verantwortung – auch die Eltern sind gefordert.

Mehr als jeder vierte österreichische Jugendliche (28 Prozent) gehört zur Gruppe der „Risikoschüler“: 25.000 verlassen pro Jahr die Schule, ohne sinnerfassend lesen zu können. 15 Prozent gehören in allen drei PISA-Kompetenzbereichen –Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften – zur Risikogruppe. Dafür allein dem Schulsystem, in dem es viele engagierte LehrerInnen gibt,  die Schuld zuzuschreiben würde heißen, von den tiefgreifenden Problemen unserer Gesellschaft abzulenken. Das alleinige Heil in der Gesamtschule zu suchen, greift ebenfalls viel zu kurz.

Sag mir wo die Jugend ist!

Gerade die gebildeten Gruppen und die Jüngeren in der Gesellschaft stellten sich zunehmend die Frage: "Was ist anders, wenn ich als Christ lebe oder als keiner?"

Daten und Fakten


Laut der Österreichischen Jugendwertestudie von 2006/2007 ist für 11 % der 14 - 24 Jährigen RELIGION sehr wichtig. Ein Drittel der Jugendlichen versteht sich selbst als religiös. 69 Prozent sagen, dass sie an Gott glauben. jedoch mehr als 66 Prozent der Jugendlichen in Österreich bezweifeln, dass Gott für ihren Lebensalltag relevant ist. Nur 9,3 Prozent bewerten ihr Verhältnis zur Kirche als sehr positiv, 32,4 Prozent als positiv, 40,2 Prozent so mittel und nur 4,8 Prozent äußern sich negativ über die Kirche. Die Kritik äußert sich vor allem in zwei Dingen, "Sie hat keinen Pepp" und die kirchliche Morallehr ist von "vorvorgestern".

Typen von Christen

3.000 Kinderleben, 10.314 Briefe, 93 Antworten

Logo 3.000 Kinderleben

3.000 Kinderleben könnten gerettet werden, wenn die österreichische Entwicklungshilfe nicht gekürzt würde - was derzeit aber geplant ist. Entwicklungspolitische Organisationen treten auf und fordern Alternativen. Das ist bitter nötig: 

Mit jenen 83 Mio. Euro, die Österreich innerhalb der nächsten vier Jahre bei der Entwicklungshilfe einsparen will, wäre es möglich, für 900.000 Menschen in den ärmsten Ländern der Erde nachhaltig Ernährung zu sichern und damit Zukunftsperspektiven zu geben. Dadurch würden 3000 Kinder weniger an den Folgen von Hunger und Unterernährung sterben.

Neun Millionen Euro sind im Kontext der Armutsbekämpfung eine enorme Summe, mit der man viel bewirken kann: Mit diesem Betrag können beispielsweise 41.650 NicaraguanerInnen in der Autonomen Atlantikregion mit Trinkwasser versorgt werden oder 300.000 PatientInnen am grauen Star operiert oder 400.000 KenianerInnen über HIV/Aids aufgeklärt werden – Maßnahmen, die das Leben von Menschen in Armut wesentlich und nachhaltig verbessern.“ Jeder Euro in der Entwicklungshilfe kann Leben retten und darf nicht eingespart werden!

10.314 Briefe an Abgeordnete wurden über die auch von ganz vielen kirchlichen Organisationen mitgetragende Aktion 3.000 Kinderleben schon verschickt. Gefordert wird darin konkret eine Zweckwidmung der Ticketabgabe für Flüge für die Entwicklungshilfe. 93 Antworten der politischen EntscheidungsträgerInnen gibt es schon.

14.333 Menschen sagen auf Facebook: Ich nicht! Einkaufen am 8. Dezember (mit Presseberichten)

Am 23. November waren es noch 6.700, jetzt sind es gerade 14.333 Menschen, die auf Facebook sagen: Ich nicht! Einkaufen am 8. Dezember. Vermutlich werden es bis morgen noch einige mehr werden. Die von der von Seite Arbeitsfreier Sonntag initierte Facebook-Veranstaltung ist damit ein schöner Erfolg, mit diesem positivem Echo hatte ich selbst einfach auch nicht gerechnet, aber freue mich darüber umso mehr. Es ist ein schönes Zeichen, dass vielen Menschen die Arbeitsbedingungen der Handelsangestellten nicht egal sind und das Bedürfnis nach Auszeiten offenbar immer wichtiger wird: "Wir sind zu mehr geboren als zum Shoppen und Konsumieren".

ShoppingAuch die Medien berichten über diese Aktion:

Weitere Berichte und Ankündigungen im Web:

Gedanken zur Genderproblematik

Hier ein Bericht von meinem privaten Blog:

Ich habe mich in letzter Zeit ein wenig mit dem Thema Rassismus und Geschlechterungleichheiten auseinandergesetzt. Sicher auch aus dem Grund, da ich gerade einen Genderkurs auf der Universität besuchen darf. Dabei ist mir einiges in den Kopf gekommen und ich habe mich ein wenig im Internet dazu umgesehen. Es ist zum Beispiel erwiesen das Jobs die normalerweise von Frauen ausgeführt werden, WENIGER GUT BEZAHLT sind als Jobs von Männern. Doch meiner Ansicht nach beginnt das Genderdilemma schon in der Kindheit, ja sogar schon im Säuglingsalter. Mädchen bekommen rosa Spielzeug und Gewand, Burschen bekommen blaues. So wird zum Beispiel ein männliches Kleinkind schief angesehen wenn es neben dem Papa einen Spielzeugkinderwagen mit Puppe darin schiebt. Da fragen doch tatsächlich dann andere Personen:" Hat der keinen Spielzeugbagger oder kein Auto? Der wird ja schwul wenn er mit Puppen spielt!" Das ist doch total hrinrissig, solche Aussagen entbehren jeder Vernunft oder Grundlage. In den Köpfen unserer Gesellschaft ist dies jedoch so stark verhaftet das Burschen die mit Puppen spielen später mal Schwul würden, das ist schon eine Art von Abwertung, ja das ist Teil von Rassismus. Schwule sind eine Rasse die noch immer ausgegrenzt werden. Gibt es dazu schon Untersuchungen ob sich die spätere Jobwahl mit dem Spielzeug in der Kleinkindphase zu tun hat? Oder anders gefragt: Werden Mädchen die mit Autos spielen und eine Spielzeugeisenbahn, bzw. Elektronikbaukasten haben eher Technikerinnen? Kommen sie so dann zu besser bezahlten Jobs und es gäbe mehr Gleichgewicht in unserer Gesellschaft bei der Gehaltsverteilung zwischen Mann und Frau?

Sparvorschläge der Regierung

Nach der erfolgreichen Demonstration letzte Woche in Wien mit 13.000 TeilnehmerInnen und vielen dezentralen Protestaktion (inhaltlicher Beitrag und Hinweise hier) geht es weiter mit der Plattform Zukunftsbudget, an der u.a. die Katholische Aktion beteiligt ist. Jeden Dienstag sind Mahnwachen am Wiener Ballhausplatz geplant und auch hier in Linz ist wieder eine Demonstration geplant, mit dabei auch die Katholische ArbeitnehmerInnen Bewegung.  Zwischenzeitlich gibts ironische Sparvorschläge der Regierung per Video, verbunden mit der Einladung selbst solche Vorschläge auf der Facebook-Seite der Plattform zu posten.