Ökumenischer Kirchentag

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Kein Cent für die europäische Atomindustrie!

Passend zum letzten Eintrag von Lucia zum Atommüll mag ich hier auch gleich noch auf die aktuelle Sammlung von Unterstützungserklärungen für ein EURATOM-Volksbegehren hinweisen. Es geht darum, ein Volksbegehren einzuleiten - um dem, was eine breite Mehrheit der ÖsterreicherInnen will, auch Chancen auf Umsetzung zu geben.

bg

Eigentlich ist es ja unglaublich, dass Österreich, dass sich seit der Volksabstimmung gegen das AKW Zwentendorf zur Atomfreiheit bekennt, auch nur einen Cent für Atomenergie ausgibt. Aber es ist so - und zu Recht wehren sich nun Anti-Atom-Initiativen und andere zivilgesellschaftliche Organisationen dageben. Schon 113 Gemeinden unterstützen die Anliegen. Wer das auch tun möchte, kann österreichweit bei Gemeindeamt oder Magistrat eine Unterstützungserklärung abgeben (Informationen und Formular).

78% der Österreicher_innen wollen RAUS aus EURATOM, RAUS aus der Europäischen Atomgemeinschaft! 81% der Österreicher_innen lehnen es ab, dass mit österreichischen Steuergeldern die europäische Atomindustrie gestützt wird, dass mit österreichischen Steuergeldern an neuen Reaktortypen geforscht wird …

Tipp für alle LinzerInnen: Der Weg zum Magistrat lässt sich auch super mit einer Unterschrift gegen die Stadtwache verbinden.

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Mehr als 78% wissen bestimmt nicht, dass auch Atomstrom aus ihren Steckdosen zuhause kommt und ihre Flatscreens und Bügeleisen antreibt.

Wir verbrauchen heute schon mehr Energie in Österreich, als wir selber produzieren können und müssen deshalb importieren.

Laut Global 2000 beträgt der Anteil des Atomstroms in Österreich bereits über 20%. Aber wer weiß das hierzulande schon..

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Ja, das ist die andere Seite der Medaille. Danke für den Hinweis!

Vorsicht, genauer hinschauen: die Stromimporte erklären sich nicht aus Versorgungsgründen, sondern aus rein wirtschaftlichen Interessen. EVUs verstehen sich längst nicht mehr vorrangig als solche, also EnergieVersorgUngsunternehmen, sondern vielmehr als effiziente, dem Aktionär verpflichtete Player auf dem europäischen Strommarkt (dies ist übrigens keine polemische Definition von Atomgegnern, sondern der O-Ton eines der hohen Repräsentanten der EnergieAG anlässlich eines Stromhandelsseminars im Jahr 2006!) Wenn es also billiger ist, Strom an der Börse zuzukaufen, als ihn selber mit eigenen Anlagen zu produzieren, wird dies im Sinne der Gewinnmaximierung auch getan. Das hat zur Folge, dass eigene Kraftwerke gedrosselt oder ganz abgeschaltet werden. Bei allen nichtatomaren Arten der Stromproduktion geht das ja ganz einfach und ohne technische Nachteile für die Anlage. Nicht so bei AKWs: jedes Drosseln, jedes Rauf- u. runterfahren, jede Abschaltung erhöht sowohl die akute Gefahr einer Panne, als auch den Verschleiß hochsensibler Komponenten eines Reaktors. Um das zu umgehen, laufen AKWs prinzipiell rund um die Uhr und produzieren somit zwangsläufig zeitweise enormen Stromüberschuss, der dann zu Schleuderpreisen an der Börse gehandelt wird... So entsteht das Zerrbild, Österreich sei bei der Stromversorgung importabhängig!

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Vielen Dank, Gabi, für den Hinweis. Das ist ja eine perfide Strategie, die die Konzerne anwenden. Das war mir so auch nicht bewusst.

In der Tat! Aber nichts ist so aussichtslos, wie es auf den ersten Blick scheinen mag.

Wie so oft sind es die Konsument_innen selber, die einen anderen Weg wählen dürfen. Seit Oktober 2000 kann jede_r Stromverbraucher_in in Österreich den Stromversorger selber wählen! Und es gibt in Österreich zwei saubere EVUs, die auch genügend Kapazität frei haben: die Alpen Adria Energie und die Ökostrom AG. In Worten: Punkt. Alle anderen auch noch so Gänseblümchen verzierten Regionalstrom-Produkte oder sonstwie Grünstrom-Anpreiser sind nichts anderes als Subfirmen, also saubere Töchter schmutziger Eltern! Und hier wird dann wieder die Perfidie deutlich erkennbar. Denn, dass versucht wird, kritischen Kunden -für mehr Geld!- ein bedarfsgerechtes Produkt zu verklickern und gleichzeitig den anderen, denen es wurscht ist, einfach den billig eingekauften Atomstrom in entsprechend erhöhter Menge zu verrechnen, kann nur als perfide bezeichnet werden. Die Einkaufspolitik der Konzerne bleibt ja nach wie vor den Gewinnabsichten verpflichtet, ändert sich also nicht wirklich.

Nichtsdestotrotz: bei besagtem Seminar (im vorangegangen Kommentar erwähnt) hat derselbe Vortragende nach einigen unangenehmen Frage zugegeben, dass sich, bei einer signifikant erhöhten Anzahl von Kundenabwanderung wohl doch auch die Einkaufspolitik würde ändern müssen... Also: auf was warten wir noch ??:) lggabi

Es wird ja auch das billige T-Shirt aus China und der günstige Damenschuh aus Indien gekauft, obwohl dort teilweise unter sklaven-artigen Bedingungen produziert wird. Die meisten werden auch den billigeren Atomstrom kaufen und sich dabei freuen "das Klima" zu retten *lach*

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